Blog

13 Beiträge

Utopie oder Dystopie – Djamilia Prange de Oliveira

Djamilia Prange de Oliveira ist freie Redakteurin und studiert im Master globale Geschichte in Berlin mit den Schwerpunktregionen Lateinamerika und Naher Osten. Wenn sie nicht gerade in Berlin ist, ist sie meistens in Brasilien oder Israel und setzt sich zum Beispiel mit Religion, Kolonialismus, Religion, Innovation und Digitalisierung auseinander.

Scheinehe aus Liebe – Ximena Rodriguez

Moralische Erwägungen über nationale Grenzen hinaus. Manche Leute nehmen an, wenn sie mich kennenlernen, dass ich aus utilitaristischen Gründen geheiratet hätte. Ich meinerseits nehme an, dass diese Projektion darauf basiert, dass ich in einem südamerikanischen Staat geboren bin und keinerlei deutsche Verwandte hatte, als ich nach Deutschland kam – ergo: kein EU-Pass. Das Schlimme ist: Es stimmt ja, dass ich eine Scheinehe wollte. Am Ende habe ich paradoxerweise genau die Person geheiratet, die ich liebte. Aber Moment mal, vielleicht gehen wir das Stück für Stück an.

Klimakrise & Kolonialismus – meine Rede auf dem 11. globalen Klimastreik – Philipp Ahovi

Mit FridaysForFuture hatte ich bis vor wenigen Wochen nicht viel zu tun. Noch vor zwei Monaten hätte ich es daher auch für unwahrscheinlich gehalten, bei einem Klima-Streik eine Rede zu halten. Doch wie es der Zufall wollte, ist genau das eingetreten. „People Not Profit“ war das Motto, unter dem die Kundgebungen am 23. September stattfanden. Klimagerechtigkeit sollte diesmal stärker imVordergrund stehen.

Fremd in meiner Kultur – Representation Matters, auch auf der Schwäbischen Alb – Leah Nlemibe

Ich komme aus einem Land, in dem die Leute bei Festen ihre hölzernen Stammesmasken zur Schau tragen und bei denen mit getrockneten Schweinedärmen um sich geschlagen wird, um kleine Kinder zu erschrecken. Durch die extreme Traditionalität sind Konflikte zwischen benachbarten Stämmen alltäglich, Hochzeiten von Paaren aus verschiedenen Dörfern oft verpönt. Die Leute sind größtenteils noch streng religiös und kehren manchmal freiwillig eine ganze Woche lang selbst die Straßen, Treppenhäuser und Gebäude. Zudem wird mit Geld sehr sparsam umgegangen, denn Geiz gilt als eine gerngesehene, weitverbreitete Tugend. Richtig, ich komme aus dem Schwabenland.

“Geh zurück ins Bananenland” – Afrozensus gibt erstmals Einblicke in die Lebensrealitäten Schwarzer Menschen in Deutschland – Djamilia Prange de Oliveira

Im November 2021 wurde der Afrozensus veröffentlicht, die erste systematische Befragung der Lebensrealitäten von Afrodeutschen, afrodiasporischen und schwarzen Menschen in Deutschland. Die Befragung macht deutlich, dass Rassismus in Deutschland vor allem eins ist: ein Strukturproblem. Und als solches sollte es auch erkannt und angegangen werden. Das Perspektiven of Color Projekt gibt einen Einblick in den Bericht.

So wie ich mich integrieren soll, soll die Mehrheitsgesellschaft sich auch integrieren! – Monzer Haider

Zeit zur Revolutionierung des Integrationsverständnisses Seit meiner Ankunft in Deutschland höre ich ständig das Wort „Integration“ oder den Satz „Du solltest dich hier integrieren, um gut und problemlos leben zu können“. Ehrlich gesagt wusste und weiß ich immer noch nicht, was unter diesem Begriff zu verstehen ist, der in allen Mündern ist. Eins weiß ich aber sicher, dass ich wie alle geflüchteten Menschen der Hauptgegenstand des Integrationsfeldes bin, aber gleichzeitig der passive Teil in der Integrationsdebatte. Leider geschieht es selten, dass geflüchtete Menschen selbst zu Wort kommen, damit sie ihre Meinung als Hauptakteur:innen über die Integration(-sdebatte) äußern können. Einer der […]